Die Vielfalt der Akkuträger

Geregelt, ungeregelt, mechanisch, elektronisch, große Wattzahl, kleine Wattzahl, variable Einstellungen mit Display oder ohne, temperaturgeregelt - was nimmt man denn da am besten?!
 
Wir wollen zunächst die einzelnen Grundtypen etwas genauer beleuchten:

Stabakku oder Boxmod?
Die Bezeichnung Stab oder Box, auch Modbox oder Boxakku genannt, bezieht sich auf die äußere Form des Akkuträgers. Hier ist es hauptsächlich Geschmackssache, was bevorzugt wird, das Auge dampft ja sozusagen mit.

Ein paar Argumente kann man doch anführen, aber auch diese haben fast alle mit der Geräteoptik zu tun. Boxakkuträger erlauben die wechselweise Nutzung von Verdampfern unterschiedlicher Durchmesser, während es bei Stabakkuträgern einfach am besten aussieht, wenn Akkuträger und Verdampfer genau den gleichen Durchmesser haben. Es gibt zwar Adaperlösungen, aber diese gewinnen meist auch keinen Designpreis... 
Es gibt auch Side-by-Side Boxen, diese ergeben eine kompakte Gesamtoptik, erlauben aber nur die Benutzung von Verdampfern bis zu einem angegebenen maximalen Durchmesser, da die Verdampfer sonst nicht aufgeschraubt werden können.
 
Für Stabakkuträger gibt es ungeheuer edle Kombinationen, Boxakkuträger sehen dagegen mitunter ein bisschen klobig und unförmig und in jedem Fall noch technischer und noch weniger zigarettenförmig aus, liegen aber dafür sehr gut in der Hand und bleiben sicher stehen, wenn man sie hinstellt - was man von den oft eher kopflastigen Stabakkuträger-Kombinationen nicht immer behaupten kann.
Vielleicht braucht man letztendlich einfach beide Varianten - man trägt ja auch nicht die gleichen Schuhe im Theater und beim Waldspaziergang... 

Wechsel- oder Festakku?
Die Bezeichnung Wechsel- oder Festakku bezieht sich darauf, ob ein Akku im Gehäuse fest verbaut ist oder separat eingelegt werden muss und gewechselt werden kann. Hier sind einige Vor- und Nachteile der beiden Systeme aufgezeigt.

Vorteile von Festakkus
Es sind keine zusätzlichen Akkus erforderlich.
Es ist kein zusätzliches Ladegerät erforderlich, der Akku wird mittels Ladeanschluss am Gerät geladen, aufladen ist also z.B. auch im Auto oder am PC möglich. Maximal zulässigen Ladestrom des verwendeten Geräts beachten!
 
Nachteile von Festakkus
Wenn der Akku leer ist, muss er erst wieder geladen werden, bevor weitergedampft werden kann - so lange ist das Gerät außer Betrieb (es sei denn, es verfügt über eine Passthrough-Funktion, die das Dampfen während des Ladevorgangs erlaubt). 
Wenn der Akku irgendwann seine Lebensdauer an Ladezyklen erreicht hat, ist das ganze Gerät unbrauchbar geworden, ein Austausch der fest verbauten Akkus ist nicht möglich.

Vorteile von Wechselakkus
Die Akkus können gewechselt werden. Wenn der Akku leer ist, kann er direkt - auch unterwegs - durch einen geladenen ersetzt werden, es kann also fast direkt weiter gedampft werden.
Über die Auswahl der Hochleistungszellen kann man die Leistungsdauer des Dampfgerätes beeinflussen.
Das Ende der Lebensdauer des Akkus bedeutet nicht das Ende des Akkuträgers selbst.
Die Akkus können i.d.R. für unterschiedliche Akkuträger verwendet werden, da viele handelsübliche Akkuträger mit dem gleichen Akkutyp bestückt werden.
Deutlich größere Leistung und längere Akkulaufzeit.

Nachteile von Wechselakkus
Die Akkus müssen fast immer separat zugekauft werden, da sie nicht im Lieferumfang enthalten sind.
Die Akkus müssen selbst gewechselt werden. Dafür ist das Gerätegehäuse zu öffnen, es gibt unterschiedliche Verschlussmechanismen der Akkuschächte, nicht alle gehen leicht auf.
Beim Einlegen der Akkus bitte die richtige Richtung der Pole und das Verwenden von ausreichend leistungsstarken Akkus gleichen Alters und gleichen Ladestands (sofern mehrere Akkus im Gerät benötigt werden) beachten. 
Um die Vorteile von Wechselakkus zu nutzen, muss man dafür sorgen, dass man unterwegs genügend geladene Akkus dabeihat. Das Laden der Akkus mittels Ladeanschluss - ohne die Akkus ausbauen zu müssen - ist zwar bei den meisten Geräten möglich, dauert aber mitunter quälend lange und sollte als Ausnahme und nicht in der Regel betrieben werden. Am besten die Akkus extern in einem geeigneten Ladegerät aufladen. Beim Aufladen im Gerät bitte immer den maximal zulässigen Ladestrom laut Bedienungsanleitung beachten.

Als Fazit könnte man sagen, dass es von der persönlich bevorzugten Dampfmenge abhängt.

Wenn man im dampfstarken DL - Bereich unterwegs ist, kommt man an wechselbaren Akkus praktisch nicht vorbei, da für große Mengen Dampf viel Strom gebraucht wird und ein Satz Akkus nicht unbedingt den ganzen Tag durchhält.
Im MTL - Bereich (zigarettenähnlicher Zug) wird wesentlich weniger Leistung benötigt und erheblich weniger an Strom verbraucht. Reine MTL-Geräte sind oft mit kleinen, fest verbauten Akkus versehen, die auch in kurzer Zeit schon wieder aufgeladen sind.

Geregelt, ungeregelt, mechanisch, elektronisch?!
Mechanische Akkuträger besitzen keinerlei Elektronik, sie sind immer ungeregelt. Ungeregelte Akkuträger arbeiten nach dem "Taschenlampenprinzip", sie setzen schnell und direkt immer die volle, aktuell durch die Akkus abgegebene Leitung zum Erhitzen des Heizdrahtes frei. Sie bieten keinerlei Einstellmöglichkeiten und sie verfügen i.d.R. über keine Schutzeinrichtungen. Mechanische Akkuträger ohne Sicherheitsfeatures sind nur für fortgeschrittene Dampfer zu empfehlen!

Elektronische Akkuträger sind geregelt, es lassen sich je nach Modell Watt, Volt oder Temperatur oder alles auf den gewünschten Wert regeln. Sie verfügen über Schutzeinrichtungen, die abgegebene Akkuleistung ist entweder manuell einstellbar oder fest voreingestellt und nicht beeinflussbar. 

Die meisten elektronisch geregelten Akkuträger verfügen über ein Display. Vorteil ist, dass verdampferspezifische und benutzeroptimierte Einstellungen getroffen und überwacht werden können. Nachteil ist, dass die Einstellungen auch getroffen werden müssen - nicht jeder möchte sich damit auseinandersetzten und die Einstellungen könnten versehentlich verstellt werden oder beim Akkuwechsel verloren gehen. Nicht alle Modelle bieten Speicher- und Sicherungsmodi an, die dies verhindern.

Geregelte Akkuträger sind mit einer oder mehreren der folgenden Einstellmöglichkeiten zur Regelung der Leistung / des Stroms ausgestattet: 
Modus Beschreibung
VW / Power Die Leistung kann auf die gewünschte Wattzahl eingestellt werden.
VV Die Spannung (Volt) kann auf den gewünschten Wert eingestellt werden.
TC (temperature controlled) Die Temperatur kann gradgenau eingestellt werden.
Bypass Die Elektronik wird umgangen, die volle Leistung ausgegeben, die Schutzeinrichtungen bleiben bestehen.
Smart Automatische Voreinstellung der optimalen Leistung für den eingebauten Widerstand.
Unser Fazit
Die Akkuträger von Startersets sind in den meisten Fällen elektronisch geregelte Akkuträger, je nach Modell mit oder ohne Einstellmöglichkeiten und mit oder ohne Display und immer mit Schutzeinrichtungen ausgestattet. Sie sind optimiert für Umsteiger, die sich erst nach und nach mit der Technik der Dampfgeräte vertraut machen.

Je nach Gusto bleibt die Wahl, ob einstellbare Akkuträger oder Akkuträger mit nicht veränderbaren Werten (dann meist - aber nicht immer - auch ohne Display) bevorzugt werden. Für den ersten Einstieg ins Dampfen raten wir von mechanischen, ungeregelten Akkuträgern ohne Sicherheitsfeatures ganz klar ab.

Wie viel Watt braucht der Dampfer?
Dampfen im Subohmbereich und temperaturgeregeltes Dampfen verlangt den Akkus eine Menge Leistung ab, damit überhaupt eine brauchbare Dampfmenge zustande kommt. Eine Akkuleistung von 80W und mehr sind hier sinnvoll, wer Unmengen von Dampf erzeugen möchte, braucht sogar eher noch mehr. Als Faustregel könnte man sagen, wer dauerhaft mit mehr als 50W dampfen möchte sollte Akkuträger mit mindestens zwei 18650er Akkuzellen verwenden, die in der Regel so um die 200W liefern können.

Verdampferköpfe, die im Bereich ab 1.0 Ohm aufwärts arbeiten, verlangen nicht viel Leistung, hier kommt man auch unterhalb 20W schon gut klar. Es hängt also stark vom verwendeten Verdampfer und den eigenen Vorlieben ab, wie viel Watt Sinn ergeben.
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