Falschgeld


Wie erkennt man Falschgeld?

An Geldscheinen können Sie diverse Sicherheitsmerkmale ganz einfach und ohne Hilfsmittel überprüfen. Checken Sie nicht nur ein Sicherheitsmerkmal, sondern immer mehrere. Fälscher konzentrieren sich bei der Nachahmung meistens auf ein Sicherheitsmerkmal oder wenige Sicherheitsmerkmale. Nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen”, das von der Bundesbank empfohlen wird, können Sie die bekannten Merkmale der Reihe nach durchgehen.

1. Fühlen
Nehmen Sie sich einen Geldschein bewusst in die Hand und fühlen Sie. Echtes Banknotenpapier besteht zu 90 Prozent aus Baumwolle und fühlt sich griffig und fest an. Es ist reißfester und weicher als normales Papier.
Die Banknoten haben auf der Vorderseite an einigen Stellen ein fühlbares Relief. Bei der Euro-Serie der ersten Generation ist das der Schriftzug mit den Abkürzungen der Europäischen Zentralbank "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand.
Die neue Europa-Serie hat den erweiterten Schriftzug "BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC" an der linken Seite.
Zusätzlich gibt es erhöhte kurze Linien am rechten und linken Rand, die Sie ebenfalls ertasten können.
Beim Anfassen von Geldscheinen sind bereits einfache Fälschungen zu erkennen, wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen.

2. Sehen
Halten Sie die Banknote gegen das Licht und überprüfen Sie:
Das Wasserzeichen: Das Porträt der „Europa“, einer Gestalt aus der griechischen Mythologie, ist im unbedruckten Bereich jeder Note der Europa-Serie als Schattenbild mit entsprechender Wertzahl zu sehen. Bei der ersten Euro-Serie sieht man ein schemenhaftes Motiv plus die Wertzahl.
Den Sicherheitsfaden: Der Sicherheitsfaden erscheint im Licht als dunkler Streifen. Auf ihm werden das Wort „EURO“ und die Wertzahl, bei Scheinen der ersten Generation das €-Zeichen und die Wertzahl, sichtbar.
Das Porträtfenster: Ab der 20-Euro-Note der Europa-Serie befindet sich im oberen Bereich des Hologrammstreifens ein kleines durchsichtiges Fenster mit dem Gesicht der „Europa“.
3. Kippen

Hologramm: Beim Hin-und-her-Kippen der Banknoten der Europa-Serie zeigt der silberne Streifen auf der Vorderseite rechts, das sogenannte Hologramm, das Porträt der mythologischen Gestalt „Europa“, das €-Symbol, das Hauptmotiv des Scheins und die Wertzahl der Banknote. Bei den 100- und 200-Euro-Scheinen gibt es zusätzlich das „Satelliten-Hologramm“ auf der Vorderseite rechts oben. Beim Neigen der Banknoten bewegen sich kleine Euro-Symbole um die Wertzahl. Bei älteren Scheinen erscheint bei den 5- bis 20-Euro-Scheinen die Wertzahl und das €-Symbol. Bei 50- bis 500-Euro-Scheinen die Wertzahl und ein Fenster beziehungsweise ein Tor.
Smaragdzahl: Die Scheine der Europa-Serie weisen auf der Vorderseite unten links zusätzlich die Smaragdzahl auf. Kippen Sie die Banknote, verändert sich die Farbe. Ein heller schimmernder Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
Besonders die Smaragdzahl und das Porträt-Fenster der neuen Euro-Serie machen es Fälschern bei der Nachahmung schwer.

Zur Überprüfung der Sicherheitsmerkmale können Sie auch Hilfsmittel wie eine Lupe oder UV-Licht einsetzen. An einigen Stellen wurden Fasern in die Euro-Geldscheine eingearbeitet, die unter UV-Licht leuchten.

Was tun, wenn ein Geldschein nicht sicher als echt erkannt werden kann?

Das sagt das Bundeskriminalamt dazu:
"Wie verhalte ich mich, wenn ich Falschgeld erhalten habe?
Wer Falschgeld entgegennimmt und dies zu spät erkennt, hat in mehrfacher Hinsicht den Schaden: Er bekommt keine Entschädigung, und wer Falschgeld wissentlich weitergibt, macht sich strafbar!

Zu Ihrem Schutz und um den Fälschern das Absetzen falscher Banknoten zu erschweren, raten wir Ihnen:
Bei Falschgeldverdacht benachrichtigen Sie umgehend die Polizei.
Geben Sie das Falschgeld nicht an den Verausgaber zurück und auf keinen Fall an andere Personen weiter. Sie können sich dadurch selbst strafbar machen!
Versuchen Sie den Falschgeldverausgaber bis zum Eintreffen der Polizei zum Verbleiben zu bewegen. Sollte dies nicht gelingen, so prägen Sie sich sein Aussehen ein. Notieren Sie sich das Kfz-Kennzeichen eines gegebenenfalls benutzten Fahrzeuges.
Stecken Sie das Falschgeld in einen Briefumschlag. Fingerabdrücke sind wichtige Spuren!
Übergeben Sie das Falschgeld der Polizei und geben Sie sachdienliche Hinweise.
Prinzipiell gilt jedoch: Unternehmen Sie nichts, wodurch Sie sich selbst oder andere Personen in Gefahr bringen!"

Das bedeutet für uns:
Wenn ein Geldschein augenscheinlich und/oder durch Kontrolle mittels Geldscheinprüfer sich nicht zweifelsfrei als echt identifizieren lässt MÜSSEN wir folgendermaßen vorgehen.
Den Geldschein NICHT wieder zurückgeben!
Den Kunden darüber informieren, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Falschgeld handelt (ganz sicher prüfen kann es ja auch nur die Bank!). Ihm gerne auch zeigen, woran wir das gesehen haben.
Den Geldschein in eine unbenutzte Tüte oder einen Umschlag packen (Spurensicherung).
Den Kunden darüber informieren, dass wir verpflichtet sind, das polizeilich zu melden und wir deshalb seinen Namen und seine Adresse brauchen, sofern er nicht bis zu deren Eintreffen im Laden bleiben möchte. 
Bitte dabei beruhigend auf den Kunden einreden, denn in den allermeisten Fällen wird es keine kriminelle Handlung sein, sondern auch ihm wurde die Blüte mit großer Wahrscheinlichkeit unbemerkt untergeschoben. Er wusste das vielleicht gar nicht, kann womöglich also gar nichts dafür und hat jetzt nichts als Ärger. Also verständnisvoll, freundlich und deeskalierend mit ihm reden.
Den Kunden zum Bleiben bewegen dürfte nicht so einfach sein. Wenn es nicht machbar ist, und er auch partout nicht Name und Anschrift dalassen möchte - wozu wir ihn nicht zwingen können! - sich merken, wie er/sie aussieht, welches Auto und/oder welches Kennzeichen er fährt oder andere sachdienliche Infos dazu notieren. Und ihm mitteilen, dass wir es in jedem Fall der Polizei melden müssen.
Direkt im Anschluss die Polizei informieren und den Sachverhalt schildern und auch Jenny oder Astrid informieren.

Soweit die Theorie.
Bitte bringt euch nicht in Gefahr! Es dürfte im Ernstfall schwer bis unmöglich sein, jemanden festzuhalten bis die Polizei kommt. Notfalls den unechten Schein beiseite legen (NICHT in die Kasse) und dem Kunden nichts davon sagen. Einfach so tun, alles sei alles normal. Später Jenny oder Astrid informieren.